Reinhardt Graetz

Inhalt

Moral & Religion

 

 

Kein Ding an sich ist gut oder böse; erst die menschlichen Gedanken machen es dazu.
William Shakespeare


Das Gute - dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, was man lässt!
Wilhelm Busch


Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.
Dietrich Bonhoeffer


Auch Götter sterben, wenn niemand mehr an sie glaubt.
Jean Paul Sartre, franz. Philosoph, 1905-1980


Wäre nur eine Religion in der Welt, so würde sie stolz und zügellos despotisch sein.
Friedrich der Große, König von Preußen, 1712-1786


Religion gilt dem Dummen als wahr, dem Weisen als falsch und dem Mächtigen als nützlich.
Seneca


Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
Albert Einstein


Wenn Rinder Götterbilder schaffen könnten, so würden sie Bilder machen, die den Rindern ähneln.
Anaximander, griech. Philosoph -  -610 bis -547


Die Angst vor der Wahrheit

Während der klassische Rationalismus gewisse Instanzen - die Vernunft oder die Sinne - zu episte-mologischen Autoritäten erhob und sie dadurch unfehlbar und damit kritikimmun zu machen suchte, weil sonst das Ziel der sicheren Begründung nicht erreichbar erschien, kann der kritische Ratio-nalismus keiner Instanz mehr Unfehlbarkeit und damit das Recht der Dogmatisierung bestimmter Problemlösungen zugestehen.

Es gibt weder eine Problemlösung, noch eine für die Lösung bestimmter Probleme zuständige Instanz, die notwendigerweise von vornherein der Kritik entzogen sein müsste.

Man darf sogar annehmen, dass Autoritäten, für die eine solche Kritikimmunität beansprucht wird, nicht selten deshalb auf diese Weise ausgezeichnet werden, weil ihre Problemlösungen wenig Aussicht haben würden, einer sonst möglichen Kritik standzuhalten. Je stärker ein solcher Anspruch betont wird, um so eher scheint der Verdacht gerechtfertigt zu sein, dass hinter diesem Anspruch, die Angst vor der Aufdeckung von Irrtümern, das heißt also: die Angst vor der Wahrheit steht.
Hans Albert, Traktat über kritische Vernunft, 1991; 5. Auflage, Verl.: J.C.B. Mohr. S. 44


Religionen sind Kinder der Unwissenheit, die ihre Mutter nicht lange überleben.
Arthur Schopenhauer


Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen.
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Immanuel Kant in "Berlinische Monatsschrift", 1784


Wer Theologie treibt, muss mindestens mit der Möglichkeit rechnen, dass der Glaube ein Irrtum ist.
Dorothee Sölle


An manchen Tagen denke ich, dass es besser wäre, es gäbe gar keine Religionen.
Ethik ist wichtiger als Religion.
Dalai Lama, tibetanisches Religionsoberhaupt - 2015


Eine Religion, die den Menschen finster macht, ist falsch.
Immanuel Kant


Eine Person, die nur daran denkt, Mauern zu errichten, wo immer diese auch sein mögen, ist kein Christ.
Papst Franziskus, 2016 im Mexico


Der Islam ist nicht auf dem Vormarsch, wir erleben vielmehr den Zerfall einer Religion, die keine konstruktiven Antworten bieten kann auf die Fragen des modernen Lebens.
Hamed Abdel-Samad, deutsch-ägyptischer Islamkritiker


Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
Karl Marx


Einen klaren christlichen Glauben zu haben gemäß dem Credo der Kirche wird häufig als Fundamentalismus etikettiert. Dabei scheint der Relativismus, d.h. das Sich-Treiben-Lassen hierhin und dorthin von jedwedem Wind der Lehre, als die einzige Haltung auf der Höhe der Zeit. Es bildet sich eine Diktatur des Relativismus heraus, die nichts als definitiv anerkennt und die als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Wünsche gelten lässt.
Papst Benedikt XVI, im Petersdom vor seiner Wahl, April 2005


Um in den Hirnen der ungebildeten Masse dauerhafte Überzeugungen zu schaffen, muß etwas vorhanden sein, was das Auge anspricht. Ein Glaube, der sich allein auf Doktrinen stützt, kann immer nur schwach und wankend sein. Wenn aber die Autorität des Heiligen Stuhls sichtbar wird in majestätischen Gebäuden ... die von Gott geschaffen scheinen, wird der Glaube wachsen ...
Papst Nikolaus V -  1397-1455


Der Teufel hat Hörner und Hufe, und er hat Macht über das Wetter.
Papst Gregor I, 591;  ~540-604


Wer sagt, die menschlichen Wissenschaften müssten mit solcher Freiheit behandelt werden, dass ihre Behauptungen als wahr festgehalten und von der Kirche nicht verworfen werden könnten, auch wenn sie der geoffenbarten Lehre widersprächen, der sei ausgeschlossen.
Vatikanische 1. Kirchenversammlung, 3. Sitzung 1870 - Lehrsätze über die religiöse Erkenntnis


Auch im Namen des christlichen Glaubens ist in der Geschichte Gewalt ausgeübt worden. Wir bekennen es voller Scham.
Papst Benedikt XVI - 2011 in Assisi/Weltfriedenstreffen der Religionen


Da in den meisten Gemeinden fast nur noch ältere Menschen zu finden sind, kann man sich ausrechnen, dass die katholische Kirche in Deutschland in etwa 20 Jahren praktisch nicht mehr vorhanden sein wird.
Matthias Gaudron - Piusbruderschaft (aus: "kath. Katechismus zur kirchlichen Krise", Kapitel I)


Die 15 Krankheiten der Kurie

    Sich unsterblich, immun oder unersetzbar zu fühlen.
    Zu hart arbeiten.
    Spirituell und geistig abzustumpfen.
    Zu viel planen.
    Ohne Koordination zu arbeiten, wie ein lärmendes Orchester.
    „Spirituelles Alzheimer“.
    Sich in Rivalitäten zu verlieren und zu prahlen.
    Das Leiden an „existenzieller Schizophrenie“.
    „Terror des Geschwätzes“.
    Verehrung der Vorgesetzten.
    Gleichgültigkeit gegenüber anderen
    Eine Trauermine aufzusetzen.
    Immer mehr zu wollen.
    Die Bildung „geschlossener Kreise“, die stärker seien wollen als die Gemeinschaft.
    Das Streben nach weltlichen Profiten und die Prahlerei.
Papst Franziskus, 22. Dezember 2014


Es ist ein Jammer, daß es keinen rechtschaffenen Teufel mehr gibt. Jetzt behilft man sich da mit den Welschen, mit den Juden, mit den Radfahrern, mit dem Vertrag von Versailles … aber das Richtige ist das alles nicht. Immerhin muß einer da sein, der schuld ist. Gehts gut, dann haben wir es herrlich weit gebracht – geht's aber schief, dann wirft der Fachmann wilde Blicke um sich und sucht den Teufel. 

Peter Panter (Kurt Tucholsky), Weltbühne 14.6.1932


Schreibe bildhaft, und sie werden es im Gedächtnis behalten.
Joseph Pulitzer  - US-Verleger, Stifter des Pulitzer-Journalistenpreises



Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete! 
5. Mose, 4


Ihr Knechte, seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen. (1. Petrus 2, 18)


Den Knechten sage, dass sie ihren Herren untertänig seien, in allen Dingen zu Gefallen tun, nicht widerbellen, ... auf dass sie die Lehre Gottes, unseres Heilandes, zieren in allen Stücken.
Titus 2, 9-10


Wenn unter dir in der Tore einem, die dir der HERR, geben wird, jemand gefunden wird, Mann oder Weib, der da übel tut vor den Augen des HERRN, deines Gottes, daß er seinen Bund übertritt  und hingeht und dient andern Göttern und betet sie an, es sei Sonne oder Mond oder allerlei Heer des Himmels, was ich nicht geboten habe, und es wird dir angesagt, und du hörst es, so sollst du wohl darnach fragen.
Und wenn du findest, das es gewiß wahr ist, daß solcher Greuel in Israel geschehen ist, so sollst du den Mann oder das Weib ausführen, die solches Übel getan haben, zu deinem Tor und sollst sie zu Tode steinigen.
5 Mose 17, 2-5


Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem HERRN
Epheser 5, 22


Den Alten sage, ... dass sie die jungen Weiber lehren ... ihren Männern untertan [zu sein], auf dass nicht das Wort Gottes verlästert werde.
Titus 2, 3-5 


Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.
Römer 13.1


Die Freiheit der Kinder Gottes ist die Vollendung des Glaubensgehorsams gegenüber Gott.
Gerhard L. Müller, Vorsitzender der vatikanischen Glaubenskongregation (vormals Inquisition), 2012


Die Religionen widersprechen sich. Von sich widersprechenden Aussagen kann nur eine richtig, die anderen [müssen dann] falsch sein. Beispiel für die Mathematik: Die Gleichung x+3 = 5 kennt nur eine richtige, aber unendlich viele falsche Lösungen. Ebenso ist es mit Gott: [Wenn] eine der Religionen stimmt, dann sind aber gleichzeitig die anderen falsch.
Oder: Alle Religionen sind falsch und es gibt überhaupt keine wahre Religion. Jede andere Aussage ist in sich unlogisch.
Priesterbruderschaft St. Pius - frühere website


...die ... längst fällige Korrektur der katholischen Kirche: Weg mit dem Zölibat, dem Verbot weiblicher Priester, dem Pillenverbot; auch mit der Anbetung der übrigen katholischen Götzen - Tradition, Reinheit der Lehre, Verbot gemeinsamer Abendmahle zwischen Katholiken und Protestanten könnte man aufhören. Es wäre der Abschied von jener dogmatischen Halsstarrigkeit, die schon Jesus bei den Pharisäern bekämpfte.
Christian Nürnberger, "SZ - Magazin", 26. 3. 2010, S. 14


Von der ... Realisierung konkreter Reformmaßnahmen wird es abhängen, ob und inwieweit die katholische Kirche überlebt.
Hans Küng, emeritierter Professor der Theologie, katholischer Dissident, Initiator des Projekts "Weltethos"
SZ v. 9. 1. 2011


Die Macht der Wirklichkeitsdefinition liegt in der Neuzeit in den Händen mechanistisch und technokratisch denkender Autoritäten.
Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland - website


Um die Macht zu behalten, muss man kaltblütig, skrupellos, hemmungslos (sein), ... auch heimtückisch, hinterlistig und mit Gewalt gegen die eigenen Feinde vorgehen, sonst wird man die Macht verlieren.
John Hubbard, Begründer der Scientology - "Einführung in die Ethik der Scientology"/SZ Nr. 55/2010, S. 15


Wer die Erlösung verwirklicht, wird von nichts anderem erlöst als von seinen falschen Vorstellungen.
Dalai Lama


Glauben

Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat.
Glaube nichts, weil alle es glauben.
Glaube nichts, weil es geschrieben steht.
Glaube nichts, weil es als heilig gilt.
Glaube nichts, weil ein anderer es glaubt.
Glaube nur das, was Du selbst als wahr erkannt hast.

Buddha