Reinhardt Graetz

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Industriegesellschaft, Wachstum und der Club of Rome


Der "Club of Rome" konstatierte schon Anfang der Siebziger das "Ende des Wachstums": bei endlichen Ressourcen kann es kein unbegrenztes Wachstum geben. Beim Körpergewicht, Krebszellen und Fußnägeln ist dieser Sachverhalt unmittelbar einleuchtend. Bei der Wirtschaft im allgemeinen und den Konzernchefs im Besonderen wird sich diese Einsicht früher oder später ebenso durchsetzen.
Die Natur hingegen macht uns das perfekte recycling vor. Inzwischen werden Nahrungsmittel, Öl und Trinkwasser allmählich knapp; gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung - noch.
Derzeitiger Stand: 8 Milliarden Menschen. Tendenz: noch steigend

In den Industriestaaten des Nordens allerdings wächst die Bevölkerung kaum noch. Vor allem in Deutschland, Japan und einigen anderen Industriestaaten schrumpft sie deutlich; ebenso in China, welches seiner Bevölkerung mit der "Ein-Kind-Ehe" noch drastische Restriktionen auferlegt hatte. Mit zunehmender Industrialisierung wird dieser Trend von Experten schon längere Zeit registriert. Offenkundig stabilisiert sich die Industriegesellschaft bei einem gewissen Reifegrad auf einem bestimmten Niveau von selbst - und das alles ohne administrative Vorgaben und fernab jedweder Ideologie. In Japan hat sich inzwischen eine bemerkenswerte Überalterung herausgebildet. Die Regierung versucht dem gegenzusteuern mit speziellen wirtschaftlichen Anreizen. Unübersehbar:

Nicht die Rückwendung zu feudalistischen Sklavenhaltergesellschaften, sondern ausgerechnet die "reifere" Industriegesellschaft bietet die Lösung des Wachstumsproblems.

Jetzt muss sie nur noch das Primärenergieproblem lösen und daran gehen, die zunehmenden sozialen Verwerfungen in der Welt anzupacken und die dahinter steckenden Probleme zu lösen. Auch hier wieder: entweder gibt es eine intelligente - oder eine brutale Lösung der Probleme.